Samstag, 26. September 2009

Schwein im Zucker


Foto: Jan Homann
Ach wie unerwartet, aber auch Zucker kann bei der Herstellung mit Schwein in Berührung gekommen sein. Auf der Seite www.vegan.de steht:
Zucker wird zwar aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr hergestellt, doch deshalb muss er nicht vegan sein, denn beim Raffinieren kann Tierkohle als Entfärber eingesetzt werden. So zumindest die Auskünfte amerikanischer und englischer Hersteller in der Vergangenheit.
Schokiert? Noch nicht genug! Was ist denn die Tierkohle? Schauen wir mal bei Wikipedia nach:
Als Tierkohle, lat. carbo animalis, wird Aktivkohle bezeichnet, die aus tierischem Blut (Blutkohle) oder aus Knochen (Knochenkohle) hergestellt wird.

Zur Herstellung von Knochenkohle werden grob gemahlene und entfettete Knochen bei rund 700 °C unter Luftabschluss geglüht. Die organischen Substanzen der Knochen werden dabei zerstört. Dabei entstehen Ammoniak, Teer, verschiedene Gase und Knochenkohle. Knochenkohle wird wie Aktivkohle eingesetzt. Wird ein Gemisch von Knochenkohle und Zucker (oder Sirup) mit konzentrierter Schwefelsäure erwärmt, so entsteht Knochen- oder Beinschwarz (Kölner Schwarz). Aus diesem wurden früher (etwa bis zum beginnenden 20. Jahrhundert) die schwarze Schuhwichse, der Vorgänger der heutigen Schuhcreme in Dosen (Hartwachscreme) und Farben für die Malerei hergestellt.

Medizinische Kohle wurde aus Knochenkohle hergestellt, indem man die mineralischen Anteile mit Salzsäure größtenteils herauslöste. Bei der heutigen medizinischen Kohle handelt es sich meist um eine aus Pflanzen hergestellte Aktivkohle.

Ist das eklig! Das ist ja wie die Asche aus Krematorium!
Ok. Nicht aufregen. Vegan.de schreibt weiter:
vegan.de hat nun bei den großen deutschen Herstellern Südzucker, Pfeifer & Langen und Union-Zucker nachgefragt.


Die Südzucker AG wickelt mit einer jährlichen Produktionsmenge von 1,7 Millionen Tonnen rund die Hälfte der deutschen Zuckerproduktion ab. Das Unternehmen hat uns schriftlich bestätigt, dass von ihm weder bei der Zuckergewinnung noch bei der Herstellung von Weiterverarbeitungsprodukten wie Würfelzucker, Puderzucker, Hagelzucker oder Gelierzucker tierische Produkte eingesetzt werden.

Pfeifer & Langen tritt u.a. mit den Marken »Kölner Zucker« und »Diamant Zucker« auf, stellt aber auch zahlreiche Zuckerprodukte für industrielle Verbraucher her. Auch hier erhalten wir die Auskunft, dass für den gesamten Prozess der Zuckerherstellung keine tierischen Produkte oder Hilfsmittel verwendet werden: »Unsere Zucker und Zuckerarten sind zweifellos als vegane Lebensmittel einzustufen.«

Ebenso versichert Union-Zucker (Handelsmarke: »Nordzucker«), »dass in keinem [ihrer] Produktionsprozesse tierische Produkte als Betriebsstoffe zur Herstellung des Zuckers eingesetzt werden« und schildert detailliert den Herstellungsprozesses. Ausschließlich mit Hilfe von selbst erzeugter Kalkmilch (Suspension von Calciumhydroxid), Kohlendioxid und reinem Dampf werden Zuckerrüben zu hochreinen Kohlenhydraten.

Union-Zucker hat als einziger Hersteller auch unsere Bitte um eine allgemeine Aussage zur Zuckerproduktion beantwortet. Es sei nicht bekannt, dass in einer deutschen Zuckerfabrik Tierkohle zu Entfärbungszwecken verwendet werde.
Wer sich selbst überzeugen will, kann übrigens die Produktionsanlagen und die Rübenverarbeitung des norddeutschen Unternehmens besichtigen.
Ich glaube wir können aufatmen. Oder...? Was ist mit amerikanischen Süßigkeiten? Ah, wolen wir sowieso nicht! 

Ich frage mich aber immer wieder, wer kommt als erster auf die Idee sowas bei Lebensmittelherstellung zu verwenden? ÖÄK!

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